Vor etwa 15 Jahren verkaufte Victoria Muscan ihre Wohnung in der Stadt, gab ihren sicheren Job auf, erwarb ein großes, völlig abgeschiedenes Grundstück und zog mit ihrer Familie dorthin. Obwohl sie es selbst sehr schwer hatten, haben sie sich zu diesem Schritt entschlossen, um den verstoßenden und ausgesetzten Tieren in Rumänien zu helfen.
Victoria Muscan und ihre Familie ließen alles zurück und begannen ganz von vorn: fernab der Zivilisation, mit viel Platz und Ruhe. In ihrer neuen Heimat haben sie mit viel Arbeit ein eigenes Geschäft aufgebaut, sie betreiben eine Gärtnerei, um den Unterhalt für sich und die Tiere von APAM zu gewährleisten. Sie hatten harte Jahre, mit extrem schwierigen Momenten, aber auch glückliche Tage, an denen sie sahen, dass sich die harte Arbeit lohnt und sie genug Blumen verkauften, um Nahrung für die Tiere einkaufen zu können. Nichts außer dem Wunsch, den Straßenhunden Rumäniens zu helfen, zählt.
2007 gründeten sie offiziel Tierschutzorganisation APAM. Seitdem wurden Hunderte von Tieren von der Straße geholt, medizinisch versorgt, gepflegt und in liebevolle Familien vermittelt. Das kleine Tierheim ist mit der Zeit kräftig gewachsen. So ist ein Gehege mit schönem Haus gebaut worden, speziell für die Katzen. Vor Kurzem haben die Muscans begonnen, die völlig veralteten und teilweise maroden Gehege für die Hunde, auch mit Hilfe von Spenden, zu erneuern. Durchschnittlich 100 Hunde verweilen im Tierheim; alle wurden von APAM von Rumäniens Straßen gerettet.
Manche Hunde sind wegen ihres Alters oder individueller Defizite nur sehr schwer zu vermitteln. So einer ist Leon, ein geschundener, blinder und schon in die Jahre gekommener schwarzer Rüde. Umso größer ist die Freude, wenn solch ein Tier trotzdem eines Tages ein neues Zuhause findet.
APAM hat es sich zur Aufgabe gemacht, so vielen Tieren wie nur möglich zu helfen. Da auch Hilferufe aus der Bukarest kommen, weit weg von Victoria Muscans Tierheim, wurde 2010 mit Hilfe einer neuen APAM-Mitarbeiterin eine Auffangstation für die in der Hauptstadt ausgesetzten Tiere gegründet.
APAM ist eine Non-Profit-Organisation. Nur wenige Menschen arbeiten für die Tierschutzorganisation. Sie kämpfen jeden Tag hart für die Tiere, um so viele wie möglich zu retten, um diesen armen kleinen Seelen ein besseres Leben zu ermöglichen. Auch setzt sich APAM dafür ein, die Tiere zu kastrieren oder sterilisieren, weil nur so auf lange Sicht die hohe Anzahl von Straßenhunden reduziert werden kann.
APAM hat im Laufe der Zeit Unterstützer im Ausland gewonnen, die Spenden sammeln und Tiere vermitteln. In Deutschland arbeitet ein ganzes APAM-Team, weitere Helfer gibt es in der Schweiz, in Österreich und in den Niederlanden. Ihre glücklichsten Momente sind aber immer wieder die, in denen Tiere adoptiert werden. Die APAM-Gründer legen Monat für Monat Tausende Kilometer zurück, wenn sie von Arad in Rumänien nach Österreich, Deutschland und in die Niederlande fahren, um Tiere in ein neues Zuhause zu bringen, wo sie ein Leben führen können, auf das sie in Rumänien nie eine Chance hatten.
Natürlich bedeutet auch jedes vermittelte Tier, dass wieder ein Platz für eine andere hilfsbedürftige Seele frei wird. Victoria Muscan und ihre Familie träumen von dem Tag, an dem sie auf den Straßen Rumäniens keine verlassenen, ausgesetzten und misshandelten Tiere mehr finden werden. Nicht zuletzt auch aufgrund der neuen Gesetzeslage in Rumänien, die die Tötung der Straßenhunde dort leider wieder legalisiert hat, ist dieser Traum nun in noch weitere Ferne gerückt.
Die kleine Dora, fast noch ein Welpe, wurde auf einer Wiese mit zertrümmerter Hüfte und zertrümmertem Becken gefunden. [Achtung, wer den Link anklickt, sieht ein Video von dem grausigen Fund.] Man hatte ihr diese Verletzungen zugefügt, um sicherzustellen, dass sie verhungern und verdursten würde. Nach langer ärztlicher Fürsorge und der Pflege durch APAM ist Dora inzwischen wieder wohlauf und sitzt auf gepackten Koffern. Kommenden Monat wird sie zu ihrer neuen Familie abreisen …
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